Ratgeber Berufe Berufsbild DevOps Engineer
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DevOps Engineer – Job zwischen Entwicklung und Administration

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 6 Min.
Aktualisiert am: 02.10.2024

Ein DevOps Engineer trägt durch die Implementierung von automatisierten Prozessen, Tools und Methodiken dazu bei, die Softwarebereitstellung und -wartung effizienter, schneller und zuverlässiger zu gestalten. Ein DevOps Engineer ist ein IT-Experte, der für die Verbindung von Entwicklung (Dev) und Betrieb (Ops) verantwortlich ist und sich darauf konzentriert, die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungs- und IT-Operations-Teams zu fördern. Er spielt eine zentrale Rolle als Vermittler zwischen Softwareentwicklung und IT-Betriebsmanagement. Seine Rolle ist entscheidend für die kontinuierliche Integration (CI) und kontinuierliche Bereitstellung (CD) von Software, was eine schnelle Reaktion auf Marktveränderungen ermöglicht und die Qualität der Produkte verbessert. Der Begriff DevOps setzt sich zusammen aus „Development“ (Dev) und „Operations“(Ops), also Softwareentwicklung und IT Administration.

Aufgaben als DevOps Engineer

Ein DevOps Engineer ist die Schnittstelle zwischen Development und IT-Operation. Er implementiert Prozesse, Tools und Methoden, um die unterschiedlichen Anforderungen in den Phasen der Softwareentwicklung zu begleiten: von der Programmierung über die Wartung und bis zur Aktualisierung. Ein DevOps Engineer kennt sich mit der Bereitstellung und Administration der IT Infrastruktur für Deployment-, Monitoring- und Testautomatisierungen aus. Ebenso gehören Software-Entwicklungs-Lebenszyklen dazu. Er entwirft, erstellt und wartet Skripte und Entwicklungstools wie Continuous Integration (CI) oder Continuous Delivery (CD), und bindet automatisierte Tests in die agile Softwareentwicklung ein. Durch seine Schnittstellenposition ist es häufig der DevOps Engineer, der zwecks Verbesserung operativer Prozesse agile Methoden der Softwareentwicklung im Unternehmen einführt und weiterentwickelt. Er übernimmt die End-to-End-Verantwortung für Lösungsoptimierungen und hat dabei die strategische Ausrichtung der Firma im Blick.

Bevor DevOps als Methode aufkam, waren die verschiedenen IT-Aufgabenfelder in vielen Unternehmen personell klar getrennt. Eine Position befasst sich in einem solchen Fall beispielsweise nur mit Linux-Servern, eine andere nur mit Windows-Servern. Die Entwickler* haben dabei selber oft gar keinen Zugriff auf die Systeme. Sie stehen dann an bestimmten Punkten eventuell vor Problemen wie einer fehlerhaften Konfiguration des Servers, können das Problem aus ihrer Position heraus aber nicht beheben. Der Grundgedanke ist also, dass der Entwickler* auch Betreiber* ist. Er bringt seine Entwicklung selber online und konfiguriert alles, was mit dieser zu tun hat.

Ein DevOps Engineer muss in der Lage sein, effektiv mit Teams, Managern und Kunden zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten. Obwohl DevOps Administrationstätigkeiten durchführen, gibt es je nach Unternehmen klare Grenzen zum “reinen” IT-Betrieb. So fallen das Absolvieren von Bereitschaftsdiensten oder die Durchführung von Server-Updates etc. meist nicht ins DevOps-Aufgabenfeld.

Kurz gesagt: Beim DevOps Engineer laufen die beiden selbstständigen Arbeitsbereiche Software-Entwicklung (Dev) und IT-Betrieb (Ops) zusammen. Er ist verantwortlich für die kontinuierliche Integration (CI) und kontinuierliche Bereitstellung (CD) von Software.

Tools für DevOps Engineers

Im DevOps-Bereich gibt es eine weitläufige Tool-Landschaft, aus welcher sich der DevOps Engineer bedient. Unter den besonders prominenten Tools sind Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD). Continuous Integration basiert darauf, dass die Entwickler* selber keinen Zugriff mehr auf die Deployment-Server haben. Stattdessen wird alles in ein Versionierungssystem eingecheckt und z. B. durch Unit-Tests automatisiert getestet. Continuous Delivery fügt diesem Prinzip zusätzlich die automatische Auslieferung bzw. Veröffentlichung bei Erreichen bestimmter Metriken hinzu. Auch Container-Technologien gehören zu den Tools eines DevOps Engineers. Hier wird mit sogenannten Containern gearbeitet. Das sind abgeschlossenen Testumgebungen, in denen alles enthalten ist, was für die jeweilige Software oder Anwendung benötigt wird, inklusive Webserver, virtualisiertem Betriebssystem etc.

Wichtige Programmiersprachen für DevOps

In der DevOps-Praxis sind Programmiersprachen wie Python, Go, Bash, Ruby und Java von entscheidender Bedeutung, da sie Kernfunktionen wie Automatisierung, Konfigurationsmanagement, Containerisierung sowie kontinuierliche Integration und Deployment wesentlich unterstützen. Hier sind fünf wichtige Programmiersprachen, die häufig in DevOps-Umgebungen verwendet werden:

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  1. Python: Python ist aufgrund seiner Einfachheit und Vielseitigkeit eine der beliebtesten Sprachen im DevOps-Bereich. Es wird häufig für Skripting, Automatisierung und die Erstellung von Systemmanagement-Tools verwendet. Zahlreiche DevOps-Tools wie Ansible und SaltStack sind in Python geschrieben.

  2. Go (Golang): Entwickelt von Google, ist Go besonders beliebt für die Entwicklung von Systemebenen-Programmen wie Netzwerkservern und Datenbanken. Es wird auch für Container-Technologien wie Docker und Kubernetes verwendet, die in modernen DevOps-Pipelines eine zentrale Rolle spielen.

  3. Bash (Shell Scripting): Bash ist eine der grundlegendsten Sprachen für DevOps, da sie direkt auf UNIX- und Linux-Systemen läuft, welche die Mehrheit der Serverinfrastrukturen ausmachen. Bash-Skripte werden häufig für die Automatisierung von Routineaufgaben und für die Systemverwaltung verwendet.

  4. Ruby: Ruby, insbesondere in Verbindung mit dem Ruby on Rails Framework, wird oft für die Infrastrukturverwaltung und das Konfigurationsmanagement verwendet. Puppet, ein sehr verbreitetes Tool in DevOps-Umgebungen, ist in Ruby geschrieben.

  5. Java: Java wird aufgrund seiner Robustheit und der breiten Akzeptanz in großen Unternehmensumgebungen verwendet. Es ist auch die Basis für viele größere DevOps-Tools wie Jenkins, das weit verbreitet für die kontinuierliche Integration und Bereitstellung eingesetzt wird.

Diese Sprachen bieten eine gute Grundlage für die Entwicklung von Fähigkeiten in DevOps, da sie es ermöglichen, flexible, automatisierte und effiziente Systeme zu gestalten und zu betreiben.

Wie wird man DevOps Engineer?

Um als DevOps Engineer erfolgreich zu sein, muss zunächst Interesse am Prinzip agiler Entwicklung sowie der Verzahnung dieser mit dem IT-Betrieb vorliegen. Engagement stellt dabei zusammen mit erster Erfahrung im Umgang mit den passenden Tools die Grundvoraussetzung dar. Es kann hilfreich sein, die Titel und Aufgabenfelder von passenden Stellenanzeigen zu analysieren, oder nach den Themen einschlägiger Fachkonferenzen zu recherchieren. So ist es möglich, sich intensiv mit den wichtigen Methoden und Tools zu befassen. Wer die Idee hinter der Methode nicht nur versteht, sondern gegenüber Dritten vertreten kann, hat gute Karten. Natürlich bedarf es auch einer akademischen oder schulischen Ausbildung in einem mit dem Thema verbundenen Bereich wie Informatik, Wirtschaftsinformatik oder Fachinformatik in den Bereichen Systemadministration oder Software- / Anwendungsentwicklung.

Schließlich sollte noch Erfahrung vorliegen, die klare Berührungspunkte mit den Themen Development, Operations und Agilität, Datenbanken oder Automatisierung aufweist. Vor allem in kleineren Unternehmen kann es vorkommen, dass Aufgaben aus den Bereichen Entwicklung und Systemadministration von einer Person übernommen werden. Eine solche Anstellung kann wertvolle Erfahrung für eine spätere Karriere im Bereich der DevOps mit sich bringen. Die Mehrzahl der DevOps Engineers sind studierte Informatiker* und Wirtschaftsinformatiker*, hier ist oft ein duales Studium möglich, welches einen unkomplizierten und frühen Einstieg in das Berufsleben bieten kann. Da die Berufsaussichten von DevOps Engineers sehr gut sind, bieten sich auch gute Chance für Quereinsteiger*, darunter Elektroingenieure*, Naturwissenschaftler* oder Mathematiker*.

Wo gibt es aktuell die meisten DevOps Engineer Jobs?

Was verdient ein DevOps Engineer?

Als Devops Engineer verdient man in Deutschland durchschnittlich zwischen 45.000 und 55.000 Eur im Jahr. Das Einstiegsgehalt im DevOps Bereich liegt durchschnittlich zwischen 38.000 Eur und 45.000 Eur im Jahr. In Städten wie München, Berlin oder Frankfurt, wo viele Technologieunternehmen angesiedelt sind, können die Gehälter tendenziell höher sein. Als Spitzenverdiener, kannst du je nach Spezialgebiet, Branche, Berufserfahrung, Verantwortungsbereich und Region du bis zu 85.000 Eur verdienen.
Ausführliche Gehaltsdaten für DevOps Engineers findest du in den jobvector Gehaltsanalysen. Wenn du eine individuelle Gehaltsanalyse für dich durchführen möchtest nutze den jobvector Gehaltscheck.

 

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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