Das Motivationsschreiben auch die Dritte Seite der Bewerbung genannt, dient dazu, individuelle Aspekte des Lebenslaufs zu erläutern, die im Bewerbungsschreiben zu kurz kommen. Ziel des Motivationsschreibens in der Bewerbung, ist zu erklären, warum man der geeignete Kandidat für den Job ist und ideal zum Unternehmen passt. Im Vergleich zum Bewerbungsschreiben ist das Motivationsschreiben persönlicher geschrieben und geht mehr in die Tiefe.
Inhalt
Ein Motivationsschreiben ist ein persönliches Schreiben, das im Rahmen einer Bewerbung für einen Job, ein Studium oder ein Stipendium eingereicht wird, um die eigene Eignung und Motivation hervorzuheben. Es ergänzt den Lebenslauf und das Anschreiben, indem es tiefer auf die persönlichen Beweggründe, Ziele und spezifischen Qualifikationen des Bewerbers eingeht. Ziel ist es, den Adressaten von der Einzigartigkeit und dem besonderen Interesse des Bewerbers zu überzeugen.
Ein Motivationsschreiben ist deine Chance, in der Bewerbung wirklich zu glänzen. Es geht über deinen Lebenslauf und dein Bewerbungsanschreiben hinaus und zeigt, was dich antreibt, warum du die perfekte Wahl bist und was deine persönlichen und beruflichen Ziele sind. Kurz gesagt, du erzählst deine Geschichte und überzeugst die Leute davon, warum gerade du aus der Masse herausstichst. Stell Dir das Motivationsschreiben vor wie ein Post It auf deiner Bewerbung, auf dem zusammengefasst ist, warum gerade deine Bewerbung die richtige ist.
Gerade bei der Online-Bewerbung kannst du mit einem Motivationsschreiben als Anlage punkten. Letztlich hast du hier die Möglichkeit, in deiner persönlichen Art mitzuteilen, warum du der Richtige für die Position bist.
Wenn in der Stellenausschreibung ausdrücklich ein Motivationsschreiben verlangt wird, sollte dieses auf jeden Fall beigefügt werden, da das Fehlen als Zeichen mangelnden Interesses oder Unaufmerksamkeit interpretiert werden könnte. Ein Motivationsschreiben bietet die Möglichkeit, der Bewerbung eine persönliche Note zu verleihen und die eigene Motivation für den angestrebten Job zu verdeutlichen. In traditionellen Branchen wie dem Bankwesen, der Verwaltung oder im Bildungsbereich wird oft ein Motivationsschreiben erwartet. Hier kann ein gut formuliertes Schreiben die Chance auf eine Einladung zum Vorstellungsgespräch erheblich verbessern.
Ein Motivationsschreiben ist auch dann vorteilhaft, wenn man eine berufliche Veränderung oder den Quereinstieg in einen neuen Bereich anstrebt. In diesem Fall kann es helfen, die Beweggründe zu erläutern und aufzuzeigen, wie die bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten in die neue Rolle passen. Ein gut geschriebenes Motivationsschreiben kann zudem die Persönlichkeit des Bewerbers hervorheben und eine persönliche Note in die Bewerbung einbringen, was dazu beitragen kann, sich von anderen Bewerbern abzuheben. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, komplexe Sachverhalte zu erläutern, wie beispielsweise Lücken im Lebenslauf oder Erfahrungen, die nicht direkt mit der ausgeschriebenen Stelle übereinstimmen.
Es gibt jedoch auch Situationen, in denen auf ein Motivationsschreiben verzichtet werden kann. In kreativen Branchen wie der IT, dem Design oder in Start-ups wird manchmal weniger Wert auf formale Dokumente gelegt. Hier kann ein aussagekräftiger Lebenslauf und ein überzeugendes Portfolio oft ausreichend sein. Zudem nutzen viele Unternehmen heute automatisierte Bewerbungssysteme, die hauptsächlich auf den Lebenslauf fokussiert sind. Wenn im Bewerbungsprozess kein Platz für ein Motivationsschreiben vorgesehen ist, kann es möglicherweise weggelassen werden.
Was ist der richtige Aufbau für ein Motivationsschreiben? Es gibt keine formal festgelegte Struktur für ein Motivationsschreiben. Du kannst selbst entscheiden, ob du in ganzen Sätzen schreiben oder auch Stichpunkte verwenden möchtest. Mit folgendem Aufbau kannst du nicht falsch machen:
Motivationsschreiben im Fließtext
In dieser Form ist der Text in Absätze gegliedert und fließend geschrieben, was ihm einen briefähnlichen Charakter verleiht, allerdings auf Kosten der Übersichtlichkeit. Um dies zu kompensieren, sind kurze Absätze und die Hervorhebung mit Fettgedrucktem hilfreich.
Motivationsschreiben in Aufzählungsform
Diese Variante nutzt Schlüsselbegriffe und Stichpunkte, was es vom Anschreiben abhebt und eine schnelle Erfassung ermöglicht. Trotz der Gefahr, unpersönlich zu wirken, ist der Einsatz origineller und aussagekräftiger Begriffe essenziell, um nicht wie ein Standardtext zu erscheinen.
Das Motivationsschreiben sollte zu deiner Bewerbung passen und originell formuliert sein. Überzeugende Inhalte in einem Motivationsschreiben sind:
Fachliche Kompetenzen: Beginne mit dem Aufzeigen deiner spezifischen beruflichen Fähigkeiten und Kenntnisse, die für den Job relevant sind. Es ist wichtig, dass du genau darlegst, wie deine Expertise zur angestrebten Position passt. Dies legt den Grundstein für deine Eignung für die Stelle.
Persönliche Fähigkeiten: Neben den fachlichen Kompetenzen sind deine Soft Skills und persönlichen Stärken, die in der Stellenbeschreibung hervorgehoben werden, von großer Bedeutung. Stelle diese Fähigkeiten klar heraus, um zu zeigen, wie du ins Team passt und zur Arbeitskultur beitragen kannst.
Akademische Leistungen: Deine schulischen und universitären Erfolge geben einen Einblick in deine Lernbereitschaft und dein Engagement. Mache diese Leistungen deutlich, um deine akademische Grundlage und deine Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung zu unterstreichen.
Deine Talente: Was macht dich besonders? Identifiziere und betone deine einzigartigen Talente, die dich von anderen Bewerbern unterscheiden. Dieser Abschnitt hilft dabei, deine Individualität und deinen einzigartigen Beitrag zum Unternehmen hervorzuheben.
Relevante Erfahrungen: Teile die Erfahrungen, die dich geprägt haben, und die Werte, die dir wichtig sind. Erkläre, wie diese direkt mit der angestrebten Position in Verbindung stehen und wie sie deine Eignung untermauern.
Unternehmensfit und Motivation: Verdeutliche, wie gut du zum Unternehmen passt und wie motiviert du bist. Zeige auf, dass du dich nicht nur mit den Zielen des Unternehmens identifizierst, sondern auch bereit bist, einen bedeutenden Beitrag zu leisten.
Engagement: Beschreibe dein berufliches und soziales Engagement. Dies unterstreicht, dass du bereit bist, dich über das erwartete Maß hinaus einzubringen und Wert auf das Wohl anderer und der Gesellschaft legst.
Du brauchst nicht alle Punkte in deinem Motivationsschreiben abzudecken. Priorisiere was am besten zum Stellenangebot passt und was dir wichtig ist.
Ein überzeugendes Motivationsschreiben kann die Tür zu deinem Traumjob, Studium oder Stipendium öffnen. Hier sind einige Tipps, wie du dein Schreiben so gestaltest, dass es nicht nur überzeugt, sondern dich auch aus der Masse hervorhebt:
Die Überschrift eines Motivationsschreibens spielt eine wichtige Rolle, um die Aufmerksamkeit des Lesers zu gewinnen. Hier sind zehn Beispiele für aussagekräftige Überschriften, die dein Motivationsschreiben hervorheben können:
Diese Überschriften sind darauf ausgerichtet, persönliches Engagement, spezifische Ziele und die Bereitschaft zur Mitarbeit und zum Wachstum innerhalb der angestrebten Position oder Bildungsrichtung zu demonstrieren. Wichtig ist, dass die Überschrift zum Rest des Motivationsschreibens passt und die Kernbotschaft deiner Bewerbung widerspiegelt. Die Überschrift muß zu dir passen, authentisch sein und im Einklang mit deiner Bewerbung stehen. Daher sind die Beispiele nur Ideen, die dich inspirieren sollen, deine eigene kreative Überschrift zu finden.
Nicht selten wird das Motivationsschreiben mit dem Bewerbungsschreiben verwechselt. Das Motivationsschreiben geht im Vergleich zum Anschreiben viel mehr in die Tiefe. Es beinhaltet dabei Argumente, die weder in den Lebenslauf, noch in das Anschreiben passen.
Das Motivationsschreiben und das Bewerbungsschreiben (oder Anschreiben) sind beides zentrale Bestandteile einer Bewerbung, dienen jedoch unterschiedlichen Zwecken und haben unterschiedliche Schwerpunkte:
Zusammengefasst dient das Bewerbungsschreiben dazu, die fachliche Eignung für eine Position darzulegen, während das Motivationsschreiben tiefer in die persönlichen Antriebskräfte und die individuelle Passung zur angestrebten Chance eingeht.
Ein Motivationsschreiben wird auch als „Dritte Seite“ bezeichnet, weil es in der traditionellen Bewerbungsmappe nach dem Anschreiben und dem Lebenslauf kommt, also an dritter Stelle. Das Anschreiben (erste Seite) deckt die direkte Bewerbung auf eine Stelle ab und der Lebenslauf (zweite Seite) gibt einen Überblick über die berufliche Laufbahn, Ausbildung und Qualifikationen des Bewerbers. Die „Dritte Seite“ bietet dann die Möglichkeit, zusätzliche Informationen über die persönliche Motivation, spezifische Qualifikationen und besondere Interessen oder Ziele des Bewerbers zu liefern, die im Anschreiben oder Lebenslauf nicht ausführlich behandelt wurden. Sie ergänzt somit die ersten beiden Seiten um eine persönlichere Komponente und bietet Raum für die Darstellung der individuellen Persönlichkeit und Motivation des Bewerbers.
Hier kannst du dir ein Muster Motivationsschreiben für Berufserfahrene herunterladen, das alle Tipps & Tricks aus diesem Artikel berücksichtigt. Du kannst dich an diesem Motivationsschreiben Muster orientieren und deine eigenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Intentionen einbringen. Achte darauf, dass du deinem Motivationsschreiben trotzdem eine persönliche Note verleihst und das Motivationsschreiben auf das Unternehmen und die Position anpasst.
Weitere Muster für Motivationsschreiben zu Beruf, Studium, Ausbildung, Praktikum & Co. findest du in unserem Artikel „Motivationsschreiben Muster„.
Kurz gesagt ist das Motivationsschreiben das dritte Dokument einer Bewerbung neben dem Anschreiben und dem Lebenslauf, in dem du detailliert auf deine persönlichen Beweggründe für die Bewerbung, deine Stärken, Talente, Interessen und Ziele eingehen kannst.