Professor

Dozent

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 6 Min.
Aktualisiert am: 19.09.2024

Ein Dozent ist ein Lehrender, der an Hochschulen, Universitäten, Fachhochschulen oder anderen Bildungseinrichtungen der Erwachsenenbildung lehrt. Der Begriff Dozent stammt aus dem Lateinischen „docere“, was „lehren“ bedeutet, und beschreibt somit jemanden, der Wissen vermittelt. Dozenten an Hochschulen können Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Privatdozenten oder Lehrbeauftragte sein. Dozenten vermitteln den Studierenden  Fachwissen, methodische Kompetenzen und auch praktische Fertigkeiten in verschiedenen Disziplinen.

Was ist ein Dozent?

Ein Dozent ist eine Person, die an Hochschulen oder in Einrichtungen der Erwachsenenbildung unterrichtet. Während an Hochschulen Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Privatdozenten oder Lehrbeauftragte als Dozenten tätig sind, sind in der Erwachsenenbildung auch Experten aus der Praxis ohne akademischen Grad als Dozenten aktiv. Diese können zum Beispiel an Volkshochschulen, in Industrie- und Handelskammern oder bei privaten und kirchlichen Bildungsträgern lehren. Im Gegensatz zu Hochschulen, wo häufig ein Doktortitel oder Habilitation erforderlich ist, hängt die Qualifikation in der Erwachsenenbildung von der jeweiligen Institution und dem Fachgebiet ab.

An Hochschulen sind Dozenten nicht zwangsläufig Professoren. Wer eine Professur anstrebt, muss in der Regel nach dem Studium promovieren und habilitieren, um die Lehrbefähigung zu erlangen. Seit 2002 gibt es jedoch die Möglichkeit, als Juniorprofessor ohne Habilitation direkt nach der Promotion eine Lehrtätigkeit aufzunehmen.

Im Bereich der Erwachsenenbildung hingegen sind praktische Erfahrungen oft ebenso wertvoll wie akademische Titel. Insbesondere in Fächern wie Kunst, Sprachen oder Technik werden Fachleute aus der Praxis geschätzt. Die Anforderungen an Dozenten variieren je nach Bildungseinrichtung: Während bei privaten Bildungsträgern oft eine Ausbildereignungsprüfung vorausgesetzt wird, sind die Hürden bei Volkshochschulen niedriger.

Wie wird man Dozent?

Der Weg zum Dozenten ist unterschiedlich und hängt stark von der jeweiligen Fachrichtung ab. In der Regel benötigt man einen Hochschulabschluss, oft mindestens einen Master, in dem Fachgebiet, in dem man unterrichten möchte. Für eine langfristige Laufbahn als Hochschuldozent ist häufig eine Promotion erforderlich.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Dozent?

Durchschnittsgehalt
50.000 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Dozent beträgt 50.000 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 48.972 € bis 55.989 € .

Neben der fachlichen Qualifikation spielen pädagogische Fähigkeiten eine wichtige Rolle. Diese können in speziellen Lehrgängen, durch praktische Erfahrung oder in der Weiterbildung erworben werden.

Ein typischer Weg zum Hochschuldozenten ist folgender:

  1. Bachelor- und Masterabschluss: Der erste Schritt ist das Absolvieren eines Studiums in einem relevanten Fachgebiet.
  2. Promotion: Für viele Hochschuldozenten ist eine Promotion erforderlich, besonders an Universitäten.
  3. Erste Lehrerfahrungen: Dies kann durch Tutorien während des Studiums, Lehraufträge oder eine Assistenzstelle erfolgen.
  4. Postgraduale Weiterbildung: Manche Dozenten absolvieren zusätzliche pädagogische oder didaktische Weiterbildungen, um ihre Lehrkompetenzen zu vertiefen.

Was sind die Aufgaben eines Dozenten?

Die Aufgaben eines Dozenten sind vielschichtig und gehen weit über das bloße Halten von Vorlesungen hinaus. Zu den Hauptaufgaben gehört die umfassende Vorbereitung und Durchführung von Lehrveranstaltungen, bei denen Lehrpläne entwickelt, Materialien erstellt und Vorträge, Seminare oder Workshops angeboten werden. Dabei vermitteln Dozenten nicht nur theoretisches Wissen, sondern bieten auch praxisnahe Kurse an, um Studierende bestmöglich auf ihren späteren Beruf vorzubereiten. Neben der Lehre betreuen und beraten sie Studierende individuell, unterstützen bei der Themenfindung und Durchführung von Abschlussarbeiten und stehen bei Fragen während des gesamten Studiums zur Verfügung.

Ein wesentlicher Bestandteil der Dozententätigkeit ist auch die Abnahme und Bewertung von Prüfungen. Hierzu gehört nicht nur die Erstellung von Prüfungsaufgaben, sondern auch die faire und transparente Bewertung der Leistungen. Besonders an Hochschulen sind Dozenten oft auch in die Forschung eingebunden. Sie führen eigenständige Projekte durch, veröffentlichen wissenschaftliche Arbeiten und beteiligen sich aktiv am wissenschaftlichen Diskurs, zum Beispiel auf Konferenzen. Dies ist besonders wichtig, um ihre Lehre auf dem neuesten Stand zu halten und fortlaufend zu verbessern.

Hinzu kommt, dass Dozenten sich stetig weiterbilden, um in ihrem Fachgebiet up to date zu bleiben. Dozenten sind jedoch nicht ausschließlich an Hochschulen tätig; sie arbeiten auch in der Erwachsenenbildung und der freien Wirtschaft, wo sie in Weiterbildungsprogrammen und Kursen Fachwissen an Berufstätige weitergeben.

Zusammenfassend ist der Beruf des Dozenten vielseitig und anspruchsvoll, bietet aber auch zahlreiche Möglichkeiten, Wissen weiterzugeben und sich ständig weiterzuentwickeln. Der Weg dorthin erfordert eine solide fachliche Basis, pädagogische Fähigkeiten und oft auch eine hohe Flexibilität, was die Arbeitsorte und Anstellungsarten betrifft.

Was verdient ein Dozent?

Das Gehalt eines Dozenten variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Arbeitgeber, der Anstellungsart (fest angestellt, freiberuflich oder auf Honorarbasis) und dem Qualifikationsgrad ab.

  • Festanstellung an Hochschulen: An Universitäten und Fachhochschulen liegt das Gehalt eines festangestellten Dozenten je nach Bundesland und Besoldungsgruppe zwischen 4.000 und 6.000 Euro brutto pro Monat. Professoren verdienen deutlich mehr, oft zwischen 5.500 und 8.000 Euro brutto.
  • Honorarstellen (Honorardozent): Dozenten, die auf Honorarbasis arbeiten, werden meist nach Unterrichtseinheiten bezahlt. Hier variiert das Honorar von Dozenten stark, durchschnittlich liegt es zwischen 20 und 80 Euro pro Stunde, abhängig von der Fachrichtung und der Institution.
  • Freiberuflich: Bei freiberuflichen Dozenten in der Erwachsenenbildung hängt das Einkommen von der Anzahl und Art der Aufträge abhängt.

Wo kann ein Dozent arbeiten?

Dozenten können in verschiedenen Einrichtungen Hochschulen, Berufsakademien, Volkshochschulen aber auch für Unternehmen tätig sein. Hier ein kurzer Überblick über mögliche Institutionen in denen Dozenten tätig sein können.

  • Universitäten und Fachhochschulen: Die klassische Arbeitsstätte eines Dozenten ist die Hochschule, wo sie Studierende in verschiedenen Fächern unterrichten.
  • Berufsakademien und Fachschulen: Hier unterrichten Dozenten in spezialisierteren oder praxisorientierten Programmen.
  • Volkshochschulen und Weiterbildungseinrichtungen: Dozenten arbeiten auch in der Erwachsenenbildung und bieten Kurse zu verschiedenen Themen an.
  • Privatschulen und Akademien: Hier werden vor allem Dozenten in der beruflichen Weiterbildung und in speziellen Fachgebieten eingesetzt.
  • Unternehmen: In der betrieblichen Weiterbildung bieten Dozenten Schulungen und Workshops für Mitarbeiter an.

Was gibt es für Jobs für Dozenten?

Die Jobmöglichkeiten für Dozenten sind breit gefächert. In der folgenden Tabelle sind Berufe für Dozenten mit Berufsprofil, Voraussetzungen sowie Vor- und Nachteilen zusammengefasst – vom Privatdozenten, Lehrbeauftragten, Online-Dozenten bis hin zum Professor.

BerufsbezeichnungBerufsbildesVoraussetzungenVorteileNachteile
ProfessorLeitet Vorlesungen und Forschungsprojekte an Universitäten, oft mit fester Anstellung und Forschungsauftrag.Promotion, Habilitation oder gleichwertige Qualifikation, Berufung durch HochschuleHohe Jobsicherheit, oft Verbeamtung, Zugang zu ForschungsgeldernLange Ausbildung, hoher Druck bei Forschung und Lehre, administrative Aufgaben
PrivatdozentLehrt und forscht an Universitäten ohne Professur, oft auf dem Weg zur Berufung als Professor.Habilitation, Venia legendi (Lehrberechtigung), ForschungserfahrungMöglichkeit zur Forschung und Lehre, flexible ArbeitsweiseBefristete oder projektbezogene Verträge, keine feste Position
LehrbeauftragterExterner Dozent, der einzelne Lehrveranstaltungen übernimmt, meist nebenberuflich.Fachliche Expertise, pädagogische Qualifikation (oft kein Promotionsabschluss notwendig)Flexible Arbeitszeiten, kann neben anderen Berufen ausgeübt werdenUnsichere und meist geringere Bezahlung, keine sichere Perspektive
HonorardozentFreiberuflicher Dozent, der auf Honorarbasis Kurse an Bildungseinrichtungen oder in der Erwachsenenbildung anbietet.Fachkenntnisse, Berufserfahrung, pädagogische QualifikationHohe Flexibilität, Auswahl der LehrthemenKeine feste Anstellung, schwankendes Einkommen
HochschuldozentFestangestellter Dozent an Hochschulen, lehrt und forscht, ohne den Status eines Professors zu haben.Promotion, Lehrerfahrung, teils HabilitationFestanstellung, Forschungstätigkeit, Mitgestaltung von StudiengängenHoher Leistungsdruck, oft schlechter bezahlt als Professoren, befristete Verträge
Online-DozentBietet Lehrveranstaltungen und Kurse im digitalen Raum an, häufig an Fernuniversitäten oder in Online-Weiterbildungsprogrammen.Fachliche Expertise, didaktische Fähigkeiten, Kenntnisse digitaler LehrmethodenFlexibles Arbeiten, weltweit agierendes PublikumWeniger direkte Interaktion, technische Herausforderungen
Volkshochschul-DozentUnterrichtet in der Erwachsenenbildung zu verschiedenen Themen, oft praxisorientiert.Fachwissen im jeweiligen Bereich, pädagogische Fähigkeiten, oft keine akademischen Grade notwendigFlexibilität in der Themenwahl, direkter Kontakt zu LernendenUnregelmäßige Aufträge, häufig niedriges Honorar
Industrie-DozentLeitet berufliche Weiterbildungen in Unternehmen, oft praxisorientierte Themen.Berufserfahrung und Expertenwissen, pädagogische QualifikationPraxisnahe Inhalte, oft gut bezahltKurzfristige und projektbezogene Tätigkeiten, keine langfristige Sicherheit

Was ist der Unterschied zwischen Dozenten und Lehrern?

Ein Dozent ist ein Lehrender an einer Hochschule, Universität, Fachhochschule oder einer anderen Bildungseinrichtung. Im Gegensatz zu Lehrern an Schulen, die meist fest angestellt sind, arbeiten Dozenten oft in Teilzeit, auf Honorarbasis oder als Selbstständige. Sie vermitteln Studierenden oder Teilnehmern in verschiedenen Bildungsprogrammen Fachwissen, methodische Kompetenzen und oft auch praktische Fertigkeiten. Dabei kann es sich um klassische akademische Fächer, aber auch um spezialisierte Weiterbildungsinhalte handeln.

Wie nennt man einen Dozenten in englisch?

Wenn man Dozent in englische übersetzt ist Lecturer der Begriff. welcher der Bedeutung am nächsten kommt. Inhaltlich ist ein Lecturer in Deutschland also mit einem Dozenten gleichzusetzen. Nutzt man Lecturer im Großbritannien oder den USA gibt es leichte Unterschiede im Berufsprofil.

  • Lecturer im britischen System ist oft eine feste akademische Position, im US-amerikanischen System aber meist befristet oder nebenberuflich.
  • Der Begriff Dozent in Deutschland umfasst ein breiteres Spektrum von Lehrenden, von festangestellten Professoren bis hin zu freiberuflichen Lehrbeauftragten.
Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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